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Über das Blattspiel

von Andreas Rosema, Musiker


In den meisten Berufs-Orchestern wird erwartet, dass man (nahezu) fehlerfrei oder ziemlich gut vom Blatt spielen kann. Ich habe es nie verstanden in wie weit man das perfekt können musste. Man bekommt die Noten vorgelegt, kann evtl kurz flüchtig anschauen und dann heisst es Los!

Manche Orchestermitglieder sagten, man könne die Noten mitnehmen und zuhause üben. Manchmal war das allerdings nicht möglich. Einmal habe ich sie kopiert um zu üben. Einer sagte mal, ich solle die Noten in die Tasche stecken – also nicht offen und für jeden ersichtlich in der Hand halten – mit dem oft zitierten Spruch "Wer übt fällt seinen Kollegen in den Rücken". Und es war ernst gemeint - Er sagte, es würde von mir erwartet, dass ich mein Zeug kann.

Im Studium habe ich oft im Hochschulorchester ohne zu Üben mitgespielt. Das war natürlich in den ersten Proben deutlich erkennbar und der Dirigent war oft sauer und hat böse Sprüche losgelassen – da war ich allerdings nicht der einzige, dem es so ging. Mittlerweile hatte ich das Blattspiel ein wenig trainiert in verschiedenen Orchestern und es klappte nach und nach besser. Aber es war fast nie fehlerfrei – höchstens in den späteren Proben bis zum Konzert.

Man hatte ja auch in erster Linie für seine Solokonzerte und Sonaten zu üben, die ebenfalls auswendig und fehlerfrei gespielt werden sollten. Mein Hochschul-Proffessor sagte damals, ich solle in erster Linie fürs Orchster üben, denn: "Danach wirst du bewertet" mahnte er. So differenziert sind die Ansichten und ich meine man solle so gut wie möglich zumindest die schweren Stellen rauspicken und intensiv üben. Sofern es Zeit, Lust und Energie es zulassen.

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